Energie entstehen lassen – DIPLOMA-Dozent Andreas Lanig nimmt sich das ab dem ersten Semester eines Studienjahrgangs vor. Was ihn beim Lehren leitet, sagt der frisch Nomminierte für den German Design Award 2015 im Interview mit der DIPLOMA Hochschule:
Was begeistert Sie am Design-Beruf?
Dass man das Privileg hat, in ganz unterschiedliche Bereiche des Lebens hineinschauen zu dürfen und diese prägnant darzustellen.
Was macht gutes Design aus?
Gutes Design reduziert die Dinge aufs Wesentliche und kann damit eine Erklärung bieten, die die Welt erfahrbar macht.
Gibt es eine Leitidee aus dem Design, der Sie besonders anhängen?
Zwei Dinge: Anton Stankowski und sein Prinzip der Reduktion, „Vereinfachung und Vermenschlichung“, wie er sagt. Von ihm stammt das Deutsche Bank Logo beispielsweise. Das ist die eine Richtung, die abstrakt wirkt. Das andere ist die Subjektivität, das Emotionale herauszuarbeiten, die Position als Autor zu betonen und damit die Relevanz zu stärken.
Woher kommt die Inspiration für die Lehre?
Die Inspiration sind die Menschen, die sich versammeln mit dem Glauben an die gute Zukunft und an die Chance, die sich ergibt, wenn man sich intensiv und diszipliniert mit der Designtheorie auseinandersetzt. Das hilft, Potenziale zu entwickeln.
Drei Auszeichnungen für den DIPLOMA-Studiengang Grafik-Design in einem Jahr: das zeigt, dass man dieses praktisch orientierte Fach auch im virtuellen Hörsaal offenbar erfolgreich lehren kann. Worauf fußt das Lehrkonzept?
Wieder sind es die Menschen, die sich einbringen und in Ihrer Arbeit viel von sich mitgeben, sich interessieren für die Arbeit anderer. Daraus entsteht die Energie, die Dinge besser zu machen. Das fängt schon in den ersten Semestern an, wenn es darum geht, im Alltag nach Design zu suchen. Eine klassische Sammelaufgabe. Was sich da an Persönlichkeit und authentischen Geschichten offenbart, obwohl man diese Menschen vorher noch nie getroffen hat, das ist faszinierend. Es spielt sich zuerst auf intellektuellem Niveau ab, stellt sich dann aber sozial und real dar. Wenn man die Studierenden nach einer gewissen Zeit im virtuellen Raum wieder sieht, hat man das Gefühl, man kennt sie wesentlich mehr, allein dadurch, dass man ihre Arbeiten gesehen hat und dabei einen Teil der Person kennenlernen durfte.
Welche zentralen Erfahrungen wollen Sie an Studierende weitergeben?
Optimismus – dazu gibt es keine Alternative.
Fast 400 Fernstudierende sind in dem Studiengang Grafik-Design eingeschrieben. Die meisten arbeiten, lernen nebenberuflich. Diese Studierenden verlangen viel Zuwendung und Begleitung im Studium. Das kostet Kraft, zusätzlich zur Konzentration im Umgang mit viel Technik, die im virtuellen Studium auch ein Faktor ist, von dem einiges abhängt. Was machen Sie, um abzuschalten?
Was mir hilft ist, dass man auch mal den Computer ausmachen und weggehen kann. Sich entfernen von den komplexen Zusammenhängen, die die virtuelle Lehre mit sich bringt. In die Natur gehen – ich bin Landmensch. Sich mit der Familie beschäftigen. Das Abstrakte auch mal ruhen lassen.
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