Trauma im Fokus: DIPLOMA und DRK richten gemeinsames Forum aus
Düsseldorf, 14.11.2024
Der Zivil- und Katastrophenschutz erfordert nicht nur körperliche, sondern auch mentale Stärke. Im Forum „Trauma im Fokus„, das die Akademie für Aus- und Weiterbildung des DRK-Landesverbands Nordrhein e. V. in Kooperation mit der DIPLOMA Hochschule am 14.11.2024 in Düsseldorf durchführte, wurde das Thema „Trauma im psychischen und physischen Sinne“ beleuchtet sowie Einblicke und Strategien zur Bewältigung geboten.
Krisensituationen – Außergewöhnliche Belastung auch für Einsatzkräfte
In Krisensituationen werden Einsatzkräfte und Helfer:innen nicht nur mit den äußeren Herausforderungen konfrontiert, sondern auch mit den eigenen Emotionen und psychischen Belastungen. „Die Bewältigung, aber auch die Prävention von traumatischen Ereignissen, ist daher von entscheidender Bedeutung, um langfristig gesund und resilient zu bleiben. Das gilt neben Einsatzkräften auch für die Betroffenen solcher Katastrophen", so Heike Lube von der Akademie für Aus- und Weiterbildung und eine der Moderatorinnen des Forums. Neben psychischen Belastungen im Einsatz thematisierte das Forum ebenso die physischen Auswirkungen von Traumata, Erfahrungen aus den verschiedenen Disziplinen sowie Bewältigungsstrategien.
Bevölkerungsschutz und Trauma
Wilfried Rheinfelder, Landesbeauftragter für den Katastrophenschutz im DRK Nordrhein, ging in seinem Vortrag auf den Bevölkerungsschutz und die Rolle von Traumata ein und konkretisierte dies anhand von Beispielen wie dem Loveparade-Einsatz in Duisburg, dem Zugunfall in Eschede sowie dem Einsatz der Personenauskunftsstellen.
Psychische Traumata in der Katastrophe
Michael Sieland, Auslandsdelegierter des DRK-Generalsekretariates, thematisierte psychische Traumata in der Katastrophe anhand von Erfahrungen aus der Hochwasserlage 2021 im Ahrtal und der Ebola-Krise 2014/2015 in Liberia.
Traumata in der Leitstelle
Wiebke Scheidel brachte eine weitere Perspektive ein, indem sie psychosoziale Herausforderungen in den Leitstellen von Einsatzkräften in den Fokus stellte und betonte dabei: „'Hörbares Leid' ist eine unterschätzte psychische Belastung.“ Die Beamtin bei der Berufsfeuerwehr Bremen untersuchte empirisch die Herausforderung der psychosozialen Notfallversorgung für Leitstellendisponenten im Rahmen ihrer Bachelorarbeit.
Massenanfall von Verletzten – Eine Verlagerung der Versorgung von Verletzten
Georg Abel, Leiter des Zentrums für Kritische Infrastruktur der Kliniken Köln, richtet den Blick auf die Krankenhäuser, ihre Führungsstrukturen und Alarmierungen.
Luftgebundener Transport von traumatologischen Patienten und Patientinnen
Ron Walter, stellvertretender Leiter des Medical Operations Center des DRK Flugdienstes, referierte über besonders belastende Einsätze in der Auslandsrückholung.
Strategien zur Implementierung einer bundeseinheitlichen PSNV-Angebotsstruktur
Rebecca Kill, Absolventin des Masters Psychosoziale Beratung in Sozialer Arbeit (M.A.) an der DIPLOMA Hochschule, richtete den Blick in ihrem Vortrag auf die PSNV-Angebote (Psychosoziale Notfallversorgung) und ihre Implementierung im DRK. Sie hielt fest: „Neben einem hohen Stellenwert der PSNV gibt es keine flächendeckende, gleich starke Angebotsstruktur im Bereich der PSNV".
Verletzungen der Seele mitdenken – Traumasensible Begleitung und Beratung
Einen umfassenderen Blick auf die „Verwundungen der Seele" gab Prof. Dr. Thomas Hanstein, Studiendekan des Masters Berufspädagogik (M.A.) der DIPLOMA, in seinem abschließenden Beitrag zum Forum.
"In den Beiträgen wurde meiner Meinung nach sehr deutlich und verständlich das breite Spektrum und die verschiedenen Facetten des Themas „Trauma" beleuchtet. Ich bin sicher, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Forums wertvolle Erkenntnisse mit nach Hause nehmen konnten – was ich aufgrund der lebhaften Diskussionen und Wortmeldungen nach den einzelnen Beiträgen bestätigt sehe", zeigt sich Prof. Dr. Christoph Egner, Leiter des Fachbereichs Gesundheit & Psychologie an der DIPLOMA, am Ende des Tages erfreut. Zusammen mit Heike Lube vom DRK-Nordrhein e. V. gestaltete Egner die Moderation des Forums.
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DIPLOMA und DRK luden am 14.11.2024 zum Forum „Trauma im Fokus" in Düsseldorf ein.