KI in der Designausbildung: Semesterprojekt im Kommunikationsdesign
Bad Sooden-Allendorf, 15.10.2024
Im Sommersemester 2024 stand das Thema „Demokratie gestalten“ im Mittelpunkt des Studiengangs Kommunikationsdesign an der DIPLOMA Hochschule. Die Aufgabe für die Studierenden lautete, eine Briefmarke zu entwerfen, die demokratische Werte und gesellschaftliche Verantwortung visualisiert. Dabei ging es nicht nur um die gestalterische Umsetzung, sondern auch um die Integration moderner Technologien wie der generativen Künstlichen Intelligenz (KI).
„Es ist uns ein zentrales Anliegen, die technologische Entwicklung der Studierenden parallel zu ihrer persönlichen Entwicklung voranzutreiben“, betont Prof. Dr. Andreas Ken Lanig, Studiengangsleiter für Kommunikationsdesign. „Dass unsere Studierenden neben Beruf und Familie eine derart anspruchsvolle Gruppen- und Teamarbeit zu Beginn ihres Studiums meistern, zeigt ihren starken Willen und ihre Begeisterung für das Fach.“
Demokratische Werte visuell gestalten
Die gesellschaftliche Verantwortung der Medien stand bei diesem Projekt klar im Vordergrund. Die Studierenden beschäftigten sich intensiv mit der Frage, wie demokratische Prinzipien wie Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität durch visuelles Design kommuniziert werden können. Viele der Arbeiten griffen historische Persönlichkeiten auf, die für diese Werte standen. So zeigte ein Entwurf stilisierte Porträts von Martin Luther King, Nelson Mandela und Rosa Parks auf farbenfrohen Briefmarken, die Vielfalt und den Einsatz für Menschenrechte symbolisieren.
Ein weiteres Projekt visualisierte Solidarität durch zwei ineinandergreifende Hände, kombiniert mit einem interaktiven QR-Code, der dem Betrachter zusätzliche Informationen zu demokratischen Werten liefert.
Christiane ten Hoevel, Dozentin im Fachbereich, erklärt: „Persönliche Entwicklung durch Experimentieren ist die Basis für den späteren erfolgreichen Einsatz von Werkzeugen im Design. Unsere Studierenden lernen, dass ihre kreative Arbeit nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch gesellschaftlich relevant sein muss.“
Diese Erkenntnis wurde im Projekt „Demokratie gestalten“ eindrucksvoll umgesetzt, da die Studierenden ihre gestalterischen Fähigkeiten nutzen, um politische und soziale Botschaften zu transportieren.
Kreativität und Technologie: Die Rolle der KI im Designprozess
Neben der gesellschaftlichen Verantwortung spielte die technologische Innovation eine zentrale Rolle. Die Studierenden arbeiteten mit generativer KI, um ihre kreativen Prozesse zu unterstützen und neue Ansätze zu entwickeln. Jenny Habermehl, Autorin des Buches KI für Kreative, betont die Relevanz dieser Verbindung: „Die generative KI ist in der Kreativbranche längst kein Zukunftsthema mehr – sie ist da. Wer heute im Design arbeitet, muss verstehen, wie er KI als kreativen Partner nutzen kann, um seine Ideen auf das nächste Level zu bringen.“ Die Studierenden nutzten KI-Tools wie ChatGPT und Adobe Firefly, um ihre Entwürfe effizienter zu gestalten und neue kreative Impulse zu erhalten. „Die KI hat es uns ermöglicht, komplexe visuelle Konzepte schneller zu entwickeln und neue kreative Wege zu gehen“, ergänzt eine der Teilnehmerinnen.
Didaktischer Ansatz: Lernen durch praxisnahe Projekte
Das Semesterprojekt „Demokratie gestalten“ basierte auf dem didaktischen Konzept, die persönliche und technologische Entwicklung der Studierenden in Einklang zu bringen. Das Sechs-Phasen-Modell, das im Studienheft für das Selbststudium festgelegt ist, bildete die methodische Grundlage. Die Studierenden sollten nicht nur gestalterische Fähigkeiten entwickeln, sondern auch im Team arbeiten und ihre persönlichen Kompetenzen ausbauen.
Die Struktur des Projekts – von der Ideenfindung über das Scribbeln bis hin zur finalen Präsentation – förderte das kollaborative Arbeiten und ermöglichte es den Studierenden, von den Entwürfen und Präsentationen ihrer Kommilitonen zu lernen. „Es war sehr spannend, die Vielfalt an Ideen zu sehen und zu erleben, wie jede Gruppe die Herausforderung anders angegangen ist“, erzählt Olga, eine der Studierenden. Monja, ebenfalls Teilnehmerin, bestätigt: „Ich freue mich, meinen eigenen kreativen Fußabdruck in der Welt des Designs zu hinterlassen und mit den erlernten Fähigkeiten neue berufliche Möglichkeiten zu schaffen.“
Kommunikationsdesign: Ein Beruf mit gesellschaftlicher Verantwortung
An der DIPLOMA Hochschule legen wir großen Wert darauf, dass unsere Studierenden nicht nur gestalterische und technische Kompetenzen erwerben, sondern auch ihre gesellschaftliche Verantwortung als Kommunikationsdesigner:innen erkennen. Mediengestalter:innen prägen durch ihre Arbeit die Wahrnehmung und das Verständnis gesellschaftlich relevanter Themen. Mit Projekten wie „Demokratie gestalten“ bieten wir unseren Studierenden die Möglichkeit, sich aktiv mit aktuellen politischen und sozialen Fragestellungen auseinanderzusetzen und ihre Kreativität in den Dienst der Gesellschaft zu stellen.
Das Bachelor-Studium Kommunikationsdesign an der DIPLOMA Hochschule verbindet Praxisnähe mit einem starken didaktischen Fundament. Unsere Studierenden lernen, moderne Technologien wie KI in ihre kreative Arbeit zu integrieren und gleichzeitig die Verantwortung, die mit der Macht der Medien einhergeht, zu reflektieren. Dieses Semesterprojekt ist ein Beispiel dafür, wie Design und gesellschaftliches Engagement Hand in Hand gehen können.
Die realistische Simulation des Endergebnisses lässt Optimierungen am Grafik-Entwurf zu.
Die Kooperation mit der KI baut auf der Originalität des eigenen Denkens auf, die in den Handskizzen sichtbar wird.
In diesem Projekt haben sich die Studierenden über die Studienhefte zu gängigen Phasenmodellen im Design beschäftigt.
Die Skizzen sind z. B. Grundlagen für Prompts der bildgenerierenden KI-Tools.
Zur Dokumentation erstellen die Studierenden eine Projektreflexion und geben diese Projektdokumentation digital ab.